Hilde Domin, die grande dame der Nachkriegslyrik, starb am 22.6.2006. Als Mitarbeiterin, Freundin und Vertraute war ich von ihr testamentarisch mit der Nachlassabwicklung betraut worden. Dem Literaturarchiv Marbach hatte Hilde Domin schon als Vorlass alle Dokumente, Bücher und Unterlagen überschrieben. Tausende von Briefen, zu kleinen Bündeln geschnürt und mit keinem Sperrvermerk versehen, lagerten in der obersten Ecke des Kleiderschranks und harrten auf ihre Wiederentdeckung.
Im Literaturarchiv Marbach durfte ich gleich Einsicht in die Briefe nehmen und begann mit meiner Arbeit zu der Biografie Hilde Domins. Rechtzeitig zum 100. Geburtstag der Dichterin erschien die Biografie "Dass ich sein kann, wie ich bin", die die spannende Lebensgeschichte nachzeichnet und exemplarisch den Weg zweier vom Nazideutschland Verfolgter aufzeigt - darüber hinaus aber auch Hilde Domins dramatischen Weg zur Dichterin dokumentiert, der so nicht bekannt war. Hilde Domins Gedichte erhalten eine Erweiterung um ihre existenzielle Seite.
Viele positive Rezensionen und das Leserecho ermunterten mich zum Weiterschreiben.